"Männer in Schwarz" gewinnt

Picture of a brain responding to light

Das Gehirn reagiert auf Licht

Basierend auf einem Konzept, das erstmals von DNA-Nobelpreisträger Francis Crick vorgeschlagen wurde, kann eine ausgeklügelte Kombination von Genetik, Neurochemie und Optik – genannt "Optogenetik" – schließlich zur wahren "Wurzel" psychischer Erkrankungen führen. Die Optogenetik kann einen Weg zur genauen Behandlung von Geisteskrankheiten aufzeigen. Als Bonus kann dieser neue Ansatz Lösungen für die immerwährende Frage nach der Natur als Ursache für psychische Erkrankungen bieten, und wenn Therapie oder Medikation die beste Behandlung ist.

In seiner kürzlich in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichten Arbeit testete Dr. Roberto Manilow von der Universität von Kalifornien San Diego die Technik der Optogenetik, die es Wissenschaftlern ermöglichte, psychiatrische Symptome bei Ratten basierend auf der Stärke der damit verbundenen Erinnerungen zu manipulieren. Ein spezifisches Gedächtnis ist, wie die neuere Wissenschaft gezeigt hat, in einer lockeren Verbindung einiger miteinander verbundener Neuronen gespeichert. Die Stärke dieser Erinnerung – ihre Intensität und die daraus folgende Symptomproduktion – hängt von der Stärke der Verbindung zwischen diesen spezifischen Neuronen ab.

Optogenetik arbeitet an Gedächtnisneuronen. Bei Ratten wird ein Gen für ein lichtempfindliches Protein namens "Opsin" in die DNA von Gedächtnisneuronen eingefügt. Wenn Opsin produziert wird, kann die Funktion des Gens durch externes Licht gesteuert werden, wobei das Opsin wie ein Schalter wirkt. Wenn Opsin stimuliert wird, normalerweise durch eine sorgfältig platzierte ultradünne Lichtquelle, wird das Opsingen aktiviert und das Neuron bildet ein spezifisches Protein (normalerweise ein Neurotransmitter). Dieser Neurotransmitter wird, wenn er von einem Neuron zum nächsten gesendet wird, die neuralen Verbindungen zwischen diesen beiden Neuronen verstärken. Wenn das Licht ausgeschaltet wird, hört Opsin auf zu arbeiten und die Freisetzung dieses Neurotransmitters nimmt wieder ab, wodurch die Verbindung geschwächt wird.

Hier ist der interessante Teil. Der Speicher, der von diesem kleinen Netzwerk von Neuronen gesteuert wird, kann jetzt entweder verstärkt oder gelöscht werden, basierend darauf, ob die Lichtquelle ein- oder ausgeschaltet ist. Und mit der Löschung einer schlechten Erinnerung verschwinden alle damit verbundenen psychiatrischen Symptome – man denke an PTSD – und kehren nie wieder zurück. Behandlungsmöglichkeiten mit Optogenetik für Depression sehen vielversprechend aus. Die Vorbeugung und Behandlung von Alzheimer könnte auch die Manipulation von Gedächtnisneuronen beinhalten.

Die "Wurzel" der Geisteskrankheit könnte also in der Stärke oder Schwäche der intraneuronalen chemischen Signale liegen. Und diese Signale können direkt manipuliert werden, wodurch die Notwendigkeit für eine lange teuere Therapie oder harte Medikamente eliminiert wird. Und es kann die tief verwurzelte "Therapie-versus-Medikation" -Frage für immer zur Ruhe bringen. Die Antwort: Vielleicht sind beide falsch. Vielleicht hatten Männer in Schwarz die ganze Zeit recht.