Der Vollmond-Effekt ist ein weiterer Hit

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Quelle: NASA

Der Glaube, dass der Mond, besonders der Vollmond, seltsame und ungewöhnliche Verhaltensweisen bei Menschen auslösen kann, ist in der Popkultur verwurzelt. Trotz Studien, die keinen Zusammenhang zwischen Mondphase und abnormem Verhalten gefunden haben, klammern sich viele Menschen an den Mythos. Strafverfolgungsbeamte und medizinisches Fachpersonal gehören zu den stärksten Gläubigen im "Mond-Effekt".

Geoff Sheldon vom Queensland Police Service und Henry Prunckun von der Charles Sturt University haben kürzlich eine weitere Studie veröffentlicht, um den Mondeffekt zu widerlegen. Sheldon und Prunckun haben über einen Zeitraum von acht Jahren (1. Januar 2004 bis 31. Dezember 2011) den Zeitpunkt für Serviceanrufe an das Brisbane Police Communications Center untersucht. Die Serviceeinsätze umfassten Vorfälle in Bezug auf psychisch kranke Menschen, häusliche Gewalt, Störung, Vergewaltigung, Tötungsdelikte, Selbstmord, vorsätzliche Exposition und tödliche Verkehrsunfälle.

Die Analyse der Daten zeigte, dass der Mittelwert und die Medianzahl für alle Arten von Serviceaufrufen an Nicht-Vollmondtagen und Vollmondtagen nahezu identisch waren. Ebenso war die Anzahl der Serviceeinsätze für bestimmte Arten von Vorfällen (z. B. häusliche Gewalt) an Nicht-Vollmondtagen und Vollmondtagen ebenfalls nicht statistisch unterschiedlich.

Obwohl diese Daten zu dem wachsenden Bestand an Literatur beitragen, der die Vorstellung widerlegt, dass der Mond verstärkt abnormales Verhalten verursacht, könnten sie wenig dazu beitragen, die Öffentlichkeit zu überzeugen. Ersthelfer, Polizisten und medizinisches Personal sehen oft schreckliche Unfälle und Verletzungen. Zweifellos arbeiten diese Personen unter extrem stressigen Bedingungen. Einem unbelebten Objekt, wie dem Mond, für ein zufälliges oder gewalttätiges Ereignis die Schuld zu geben, kann diesen Menschen helfen, Stress abzubauen und mit traumatischen Situationen fertig zu werden.

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