Es wird selten geschätzt, dass das, was einem bewusst ist, normalerweise "einfach passiert", und zwar kostenlos und ohne Anstrengung oder Absicht. Wenn man zum Beispiel aufwacht, öffnet man seine Augen und erlebt sofort visuelle Objekte, Geräusche, Gerüche und vielleicht sogar Gedanken auf hoher Ebene, wie einen "Ohrenwurm", der unaufhörlich im Kopf spielt. (Ein Ohrwurm ist die unfreiwillige geistige Vorstellung eines Liedes, als wenn jemand sagt: "Ich kann diese Melodie nicht aus meinem Kopf bekommen.") Auch die Traumwelt wird auf diese Weise erzeugt. Nach dem Erwachen kann man auch plötzlich einen Gedanken wie "Zeit, die Pflanzen zu gießen" erleben. Woher kommen diese Gedanken?
Helmholtz, der das Denken Freuds beeinflußte (der wiederum Jungs Arbeit am kollektiven Unbewußten beeinflußte ), schlug vor, daß bewußte Inhalte aus dem Wirken von ausgeklügelten »unbewußten Schlüssen« entstehen. Diese Schlussfolgerungen unterliegen nicht der Kontrolle.
Freud betrachtete solche Gedanken als eindringlich (das Wort "Einfall" auf Deutsch) ins Bewusstsein (siehe "Freuds Unbewusstes war kein unterschwelliges"), das Ergebnis des "psychischen Determinismus" (siehe neuere, relevante Studie hier), der nach bestimmte geistige Gesetze. (Es wurde von vielen Theoretikern vorgeschlagen, dass der Denker es vorzieht, wenn diese Gesetze befolgt werden, und wenn bewusste Inhalte nicht zufällig entstehen; siehe Behandlung hier).
Diese Schlüsse können auch bei komplizierten Prozessen wie dem automatischen Lesen von Wörtern auftreten, bei denen ein visueller Stimulus (zB das Wort HOUSE) automatisch eine bewusste, tonbasierte phonologische Repräsentation (zB / haus /) im Kopf aktiviert. (Die Forschung beginnt auch zu offenbaren, dass Aufmerksamkeitsprozesse auch auf diese passive, unwillkürliche Art und Weise entstehen können. Von diesem Standpunkt aus werden Aufmerksamkeitsmechanismen als ein Effekt der verbesserten Verarbeitung und nicht als Ursache einer verbesserten Verarbeitung ausgelegt, siehe hier nicht eingängige Theorie.)
Manche mögen argumentieren, dass solche Gedanken aus Prozessen wie der Wahrnehmung oder dem Abruf von Informationen aus dem Gedächtnis entstehen können, was oft automatisch geschieht, aber nicht von Prozessen auf hoher Ebene, die zum Beispiel "exekutive Kontrolle" und Symbolmanipulation beinhalten, wie das Drehen eines visuelles Objekt im Auge des Betrachters (können Sie sich beispielsweise vorstellen, dass dieser Buchstabe T um 180 Grad gedreht wurde?). Symbolmanipulation wird als eine sehr hochrangige Form der exekutiven Kontrolle angesehen, die den frontalen Kortex einschließt. Kann ein solcher Prozess auch unfreiwillig auftreten?
Übereinstimmend mit den Vorstellungen, die Helmholtz entwickelt hat, zeigen neue Forschungen, dass sogar Prozesse auf höherer Ebene, die Symbolmanipulation und vermutlich den frontalen Kortex betreffen, unfreiwillig aus Prozessen entstehen können, die denen unbewusster Schlüsse ähneln. In einem Experiment, das in meinem Labor durchgeführt wurde, ähnelte die unwillkürliche Symbolmanipulation derjenigen, die im Kindernamen von Pig Latin durchgeführt wurde (zB wird "CAR" in "AR-CAY" umgewandelt). Klicken Sie hier, um weitere Informationen zu diesem Experiment zu erhalten. Diese Forschung unterstützt den neuen theoretischen Rahmen der Passive Frame Theory, der unter vielen Dingen vorschlägt, dass die überwiegende Mehrheit der bewussten Inhalte (zB ein Ohrwurm oder der Anblick der Sonne) unfreiwillig entstehen.