Die Neurowissenschaft des Bewusstseins und der Träume Teil II

Seltsamerweise beleuchtet der Trancezustand der Träume die Funktionsweise des Bewusstseins deutlicher als der Trancezustand der Wachheit, weil er sein Spiel mit einer Reihe von Charakteren schafft, die Beziehungen zwischen ihnen, Grundstücke, Landschaften und Bühnenbilder in reiner synthetischer Form fühlen. Es ist Theater, ist das Theater des Gehirns selbst. Dies ist ein verwirrendes Konzept, weil die Bedeutung von Träumen im Wachleben undurchsichtig erscheint. Aber Träume funktionieren für ihre eigenen Zwecke. Die Funktion des REM-Schlafes besteht darin, emotionale Konflikte zu verarbeiten, die am Vortag aufgerüttelt wurden, um uns darauf vorzubereiten, den nächsten Tag optimal anzunehmen. Dies geschieht im Kontext des "Spiels" des Bewusstseins, der Art und Weise, wie das Bewusstsein im Gehirn organisiert ist. Es ist nicht dazu gedacht, im Wachleben, auf HBO, YouTube oder in Ihrem lokalen Kino gesehen zu werden. Erinnere dich, waches Bewusstsein ist genauso eine synthetische Illusion wie träumendes Bewusstsein. Wir leben gerade in diesem Moment in dem Trancezustand der Wachheit und alles erscheint einfach real und gewöhnlich.

Um zu verstehen, wie das Gehirn Bewusstsein konstruiert, müssen wir seine biologischen Operationen ansprechen. Denken wir daran, dass die biologische Psychiatrie, die Neurologie und die Neurowissenschaften im Allgemeinen einem Anspruch auf das, was biologisch ist, vorenthalten haben. Sie haben Biologie als die Domäne der physischen Gehirnstruktur definiert; Gehirnorganisation, Gehirnanatomie und funktionelle Hirnzentren; Neurotransmitter; Hormone; Informationen aus dem Studium von Hirnläsionen; und aktivierte Muster von Neuronen, die in Gehirnscans gesehen werden können, die mit bestimmten lokalisierten Funktionen assoziiert sind. Aus diesen Ansätzen ist viel Wissen zu gewinnen. Leider hat ihre Ausrichtung die Teile für das Ganze verwechselt. Sie haben die wichtigste biologische Manifestation des Gehirns von allen ignoriert: die Schaffung des Bewusstseinsspiels. Die Bestandteile der Gehirnfunktion arbeiten alle gemeinsam im Dienst der zentralen biologischen Schöpfung des menschlichen Genoms – dem Spiel des Bewusstseins. Diese spezifische Produktion des menschlichen Gehirns ist das einzigartige Anpassungsmerkmal unserer darwinistischen Evolution – das definierende Merkmal dessen, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Es ist die zentrale organisierende Funktion unseres biologischen Lebens und die erfüllte Manifestation unserer Biologie.

Das Gehirn ist ein Organ unseres Körpers und ist der Körper selbst. Es entwickelt sich durch Embryologie, Kindheit, Kindheit und Jugend. Hier sind die Grundlagen. Der Kortex gibt der Information Ordnung und Kohärenz, indem er große Mengen von Informationsbits zu einer umfassenderen Form vereinigt. Dies folgt aus der erinnerten geordneten Weise, in der seine Neuronenkanäle elektrochemisch miteinander verbunden sind. Zwei Neuronen werden durch chemische Prozesse permanent miteinander verbunden, die sich in den Synapsen (Räumen) zwischen ihnen etablieren. Dies ermöglicht, dass ein aktivierter elektrochemischer Strom entlang eines festgelegten Wegs von verbundenen Neuronen wie ein elektrischer Draht verläuft. Diese permanenten, intakten elektrochemischen Schaltkreise schaffen neuronales Gedächtnis. Einzelne Informationseinheiten werden zu Mustern verknüpft. Ein Netz von neuronalen (Speicher-geklebten) Schaltungen bildet ein Informationsmuster. Diese Bahnen verbinden sich mit anderen Bahnen, um größere Bahnen zu erzeugen. Diese Bahnen von Bahnen von Bahnen erzeugen grßere Bahnen, die alle in der Architektur der Hirnrinde abbilden.

Der kortikale Prozess, aus einer unglaublichen Masse von Informationen Form und Funktionsordnung zu erzeugen, ist außerordentlich effizient. Die Ordnungspyramide, die durch die Reduktion von Information in Muster entsteht, arbeitet exponentiell. Hier ist ein einfaches Beispiel für exponentielle Expansion. Nehmen wir an, Sie haben eine Seite aus einem Buch gerissen. Wenn man es fünfundfünfzigmal falten würde, würde seine Dicke die Sonne erreichen. Mach dir keine Sorgen. Sie können es nicht physisch tun, aber Sie können die Mathematik tun. Beginnen Sie mit der Dicke einer Seite – 1/300 Zoll – und verdoppeln Sie sie 59 Mal. Das ergibt 1.767.744.000.000.000 Papierstärken in einem Stapel, der sich auf dreiundneunzig Millionen Kilometer erstreckt. Das Gehirn arbeitet exponentiell umgekehrt. Sie gibt großen Mengen von Informationen Form und Ordnung, indem sie sie exponentiell reduziert. Nehmen wir an, das Gehirn ist mit 1.767.744.000.000.000 Informationen überschwemmt, von denen es Sinn macht. Es funktioniert durch Verbinden von Bits zusammen. Einheiten von zwei miteinander verknüpften Bits erzeugen 883,872,000,000,000 Muster von zwei Einheiten. Durch Wiederholen dieses Prozesses und Verknüpfen von Zwei-Bit-Mustern mit anderen Zwei-Bit-Mustern haben wir nun 441.936.000.000.000 Muster von vier Bits. Wenn dieser Vorgang nur neunundfünfzigmal wiederholt würde, würde er aus allen diesen Informationseinheiten eine kohärente Form ergeben.

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Die Multiplikation dieser Schaltungen erzeugt eine Ordnungspyramide. Sensorische Informationen von den fünf Sinnen und ihre neuronalen Impulse sind am unteren Ende der Pyramide. Das sind einfache Informationseinheiten. Diese Muster werden mit anderen Mustern verknüpft und werden zu übergeordneten Informationseinheiten. Wenn diese Muster zu größeren und ausgeklügelteren Mustern verbunden werden, erzeugen sie höherrangige Informationseinheiten. Die oberen Schichten der Pyramide, die aus den High-End-Kortexkarten stammen, erzeugen die symbolischen Formen, die bei der Top-Down-Verarbeitung verwendet werden.

Zusätzlich kann jede Synapse Hunderte von Neuronenkarten verbinden. Dann gibt es Ganglien von Neuronen, die als Gehirnkerne bezeichnet werden, die als Knotenpunkte fungieren, um die Konnektivität neuronaler Schaltkreise massiv zu erhöhen und zusätzliche Verbindungsbahnen zu schaffen, die nach außen abstrahlen. Dies schafft eine höhere Ordnungsebene und vereinheitlicht zusätzliche Muster zu Konstellationen von Mustern, wodurch größere Muster erzeugt werden. Diese riesigen Netzwerke neuronaler Schaltkreise verbinden sich miteinander, um die Architektur von Abbildungen zu erstellen, die High-End-Kortexkarten erstellen. Um es noch komplizierter zu machen, färben die verschiedenen Neurotransmitter der Verbindung qualitativ die resultierenden symbolischen Formen.

Wenn höhere Ordnungsebenen Gestalt annehmen, werden sie zunehmend von der ursprünglichen Information abstrahiert und nehmen symbolische Formen an. Nehmen wir die Sprache als Beispiel. Sprache ist eine hohe Ordnung, die ein Kind im Alter von ein bis drei Jahren entwickelt. Betrachten Sie das Wort "schwimmen". Es steht und steht für die komplexe Aktivität und Erfahrung des Schwimmens. Aber von dem Wort "schwimmen" werde ich nicht nass, ich trete nicht mit den Füßen, ich kann nicht bespritzt werden, und ich brauche kein Handtuch. Es reduziert das Ganze auf ein aus vier Buchstaben bestehendes Wort. Die Schaltkreise der Schaltkreise, die "schwimmen" darstellen, sind die Betriebseinheit, die das Wort erzeugt. "Swim" ist eine Abstraktion für einen riesigen Informationskomplex, der es mir erlaubt, in kurzen Worten mit Ihnen zu kommunizieren. Das Wort "schwimmen" ist ein abstrahiertes Symbol, nicht das Ding. Sobald eine symbolische Repräsentation etabliert ist, wird sie zum Prisma, durch das wir sehen. Es ist eine beträchtliche Entfernung von der tatsächlichen Erfahrung des Schwimmens. Sobald die kortikale Kartierung für "Schwimmen" etabliert ist, werden die unteren Ebenen der Ordnung, die den Gastgeber der schwimmenden Dinge umfassen, automatisch umgangen. Die Sprache funktioniert wie ein kortikales top-down projiziertes Bild.

• Aussehen und Peer-Druck
• Kindheit
• Variabilität im Schlafplan behindert die Entwicklung des Gehirns
• High School und darüber hinaus
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Weiter – Die Neurowissenschaft des Bewusstseins Teil III-Kommunikation.

Robert A. Berezin, MD ist der Autor von Psychotherapie des Charakters, das Spiel des Bewusstseins im Theater des Gehirns

www.robertberezin.com